08 Juni 2009

Rififi im EJPD


Über die Bundesverwaltung macht man öfters einmal Sprüche, ohne dass die kolportierten Geschichten unbedingt den Tatsachen entsprechen. Diese Geschichte hat sich jedoch zugetragen und ich berichte sie, weil sie einer staatlichen Administration unwürdig ist.
Im EJPD gibt es einen Informatik-Service, welcher auf spezifische und sicherheitskritische Informatik-Fachanwendungen spezialisiert ist. Bei der Informatik handelt es sich bekanntlich um eine Materie, welche sich sehr schnell erneuert. Offensichtlich zu schnell für die Bundesverwaltungsmentalität. Deshalb wird das verloren gegangene Fachwissen durch Hinziehen von externen Beratern kompensiert. In diesem Dienst sind es mittlerweile bereit über 50% der Arbeitenden. Die verbleibenden angestellten Mitarbeiter müssen mit so viel Konkurrenz dafür sorgen, dass ihre Pfründe nicht angetastet werden und es liegt ziemlich nahe, dass Vetternwirtschaft und Filz sich eingenistet haben. Wenn etwas schief läuft, wird die Geschichte unter den Teppich gewischt, im Keime erstickt und irgendein Sündenbock muss dann den Kopf hinhalten. Die jämmerliche Personalabteilung lässt sich dazu auch instrumentalisieren.

So wird hingenommen, dass es zu Übergriffen von externen Stellen in den Verantwortungsbereich eines Teamleiters kommen kann. Wenn dieser sich wehrt, wird er bestraft und in eine subalterne Funktion versetzt. Ausserdem bekommt er einen Verweis in seine Personalakte. Solche Vorfälle sind offenbar Tradition in diesem Dienst, und die verantwortlichen Chefs schweigen und vertuschen. Damit auch ja nichts nach draussen dringt, wird auf die Geheimhaltungspflicht hingewiesen, als ob dieses unprofessionelle Verhalten etwas damit zu tun hätte.

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