Jedermann weiss, dass überhöhtes Gewicht zu einer grösseren Sterbewahrscheinlichkeit führt. Dicke Leute sind gefährdet und leiden an allen möglichen Krankheiten.
Jedermann weiss, dass man mit Statistiken alles beweisen kann. Zählt man alle aufgeführten Todesursachen zusammen, sterben viel mehr Leute, als es gibt. Leute mit Übergewicht können nicht in der Zusatzversicherung versichert werden, sie gelten als potenzielle Gefahr und sollen nach neusten Meldungen sogar höhere Prämien bezahlen. Da es jedoch statistisch belegt ist, dass sie früher sterben, werden sie das Gesundheitswesen und die AHV weniger lang belasten. Jedermann weiss, dass ältere Menschen am meisten zu den hohen Krankheitskosten beitragen. Zumindest haben sich die Dicken schon vorher selbst entsorgt.
Wie man sein Gewicht hält, das wissen viele. Es gibt so viele Experten, wie es gute Autofahrer gibt. Man könnte meinen, dass jeder, der mal Gewicht verloren hat, danach ein Buch mit guten Ratschlägen schreibt.
Ich habe viele solcher Bücher gelesen, und viele Therapien gemacht. Ich habe in meinem Leben weit über 200kg abgenommen. Also habe auch ich etwas zu erzählen. Was mir zuerst auffällt, ist, dass ich meiner Umgebung offenbar als schlechtes Beispiel galt. Ich bin nur mit körperbewussten Menschen umgeben, welche auf ihre Ernährung achten, Sport treiben und sehr gesund leben. Wohl auch, weil sie sich so ernsthaft mit sich selbst beschäftigen, sind sie auch dauernd beim Arzt. Man soll doch alle Symptome ernst nehmen. Meine Exfrau hatte auf dem Esstisch immer einen Korb mit Medikamenten stehen. Alleine das Programm der Pilleneinnahme war ein Erlebnis.
Während dieser Zeit, war ich nie im Spital und ausser Grippen nie krank (eine kleine Ausnahme wegen aufgelesener Lamblien). Ich war einige Male beim Arzt, wegen Unfällen. Krank war ich nie, obwohl man mir alles Schlimme voraussagte. Beim Abschluss von Lebensversicherungen musste ich Checks machen lassen, und frustrierte meine Umgebung mit den guten Werten, entgegen aller Voraussagen.
Vor einigen Jahren musste ich hören, dass das stete Zu- und Abnehmen weit gefährlicher sei, als erhöhtes Gewicht. Ich beschloss dann, die Suche nach einer schlanken Figur aufzugeben und einfach das Gewicht zu halten. Zu dieser Zeit kam auch eine Pille auf den Markt, welche die Folgen von falscher fettreichen Ernährung etwas milderte. Von dann an nahm ich Xenical. Wenn man erfahren muss, wie ungemütlich die Situation wird nach dem Verzehr von einem BigMac, der passt automatisch mehr auf, wenn er isst.
Ich konnte mit Xenical nur wenig abnehmen. Aber ich nahm nicht mehr zu. Zweimal habe ich es abgesetzt und habe daraufhin schnell zugenommen. Meine Krankenkasse will das Xenical nur noch dann übernehmen, wenn ich innert 6 Monaten mehr als 10% abnehme. Die mögen wohl nur die echten Kranken, welche im Spital landen und so richtige Krankheiten haben.
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