Niemand mag Steuern bezahlen und es ist demnach verständlich, dass der der steuerpflichtige Bürger dem zuständigen Amt nicht viel Sympathie entgegenbringt. Auch hört man immer wieder von Bürgern, welche sich von der Unlust, Steuern zu bezahlen, verleiten lassen – gewisse steuerbare Einkommen zu verheimlichen. Es kann dadurch sicherlich vorkommen, das auch beim Steueramt, sich die Sympathie für den Steuerpflichtigen in Grenzen hält.
Nun gibt es jedoch ein fundamentaler Unterschied zwischen dem Individuum und dem Staat. Das Individuum darf Fehler machen, darf sich falsch verhalten – dafür gibt es eine Justiz, welche solches Verhalten ahndet. Der Staat muss jedoch immer Vorbild sein und sich korrekt verhalten, auch wenn seinen Dienern die Lust daran in Einzelfällen vergehen mag.
Dem ist jedoch nicht so bei den Steuerbehörden in Zürich. Die gehen mit ihren administrativen Spitzfindigkeiten schön mit dem schlechten Beispiel voran und provozieren geradezu Reaktionen, welche direkt in die Steuerhinterziehung führen.
Zwei Beispiele:
Wenn jemand aus beruflichen Gründen nach Zürich ziehen muss, sind die damit verbundenen Kosten als Berufsauslagen zu betrachten. Nun hatte ich genau dies getan, jedoch fand mein Umzug einige Tage vor dem Tag statt, als ich mich in der neuen Gemeinde angemeldet hatte. Für die Steuerbehörde hatte ich demnach die Auslagen während einer Periode, in welcher ich noch nicht in Zürich steuerpflichtig war. Dementsprechend wurden diese Auslagen nicht als Berufsauslagen akzeptiert.
Die Stadt Zürich musste eine Einschätzung abändern, was sie übrigens von sich aus tat, und mir eine neue Steuerrechnung zukommen lassen. Grundsätzlich geht man davon aus, dass die Bundessteuern auf der Basis der Einschätzung der Gemeinde und Staatssteuern berechnet werden. Dem nicht so in Zürich. Nachdem die falsche Einschätzung von Stadt und Kanton bereits revidiert worden war, hätte ich gegen die falsche Bundessteuerrechnung separat rekurrieren sollen. Eine automatische Einschätzung erfolgt nur in eine Richtung, bei der Korrektur muss man separat vorgehen. Das ist Beamtenlogik, nur dazu ausgelegt, den Bürger hineinzulegen.
Wenn der Staat nur noch stur nach Paragrafen und Verordnungen handelt und den Sinn und die Absicht eines Gesetzes nicht mehr respektiert werden, dann muss es nicht erstaunen, dass immer mehr Bürger staatsverdrossen werden.
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