23 Januar 2008

Sozialhilfe

Sozialhilfe-Bedürftige haben keine Lobby. Man kann also über sie reden und schreiben, was man will. Es ist schon erstaunlich, wie Politik und Presse ein Thema breit treten kann. Grundsätzlich geht die Tendenz in die Richtung: Profiteure, Drückeberger, Schein-Bedürftige und Betrüger.

Leute und Institutionen, welche das Problem mit etwas mehr Ernst und Sachverstand angehen, werden verunglimpft und permanent angeschossen.

Anstatt sich mit den Ursachen der Misere zu beschäftigen, welche den Gang zur Sozialhilfe nötig machen, werden die Bedürftigen verurteilt.

Dabei sind heute in den Sozialhilfebezüger längst nicht mehr randständige Aussteiger zu finden, sondern Leute, welche ihr Vermögen verloren haben, welche das Leben lang Steuern bezahlten, welche Unternehmer waren, verheiratet und ruiniert und viele andere mehr.

Diese Leute sind per Definition nicht die üblichen Nutzer staatlicher Dienstleistungen – hätten sie früher diese Mentalität gehabt, wären sie wohl nie in der Sozialhilfe gelandet.

Dass diese Leute grösste Mühe haben mit CHF 1‘060.- monatlich zu überleben, muss wohl nicht näher ausgeführt werden.

Falls ein heutiger Sozialhilfebezüger in der Zeit davor wegen 5km zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wurde, wird er von der Polizei so lange geplagt, bis er den Betrag bezahlt, andernfalls die Busse in Gefängnis umgewandelt wird. Falls er aber die Busse bezahlt, macht er sich der Zweckentfremdung der Sozialhilfegelder schuldig.

Es gibt sie sicherlich, die Profiteure. Vielleicht wird es auch Ausländer darunter geben. Solche Leute gibt es überall, in allen gesellschaftlichen Schichten. Dass man gerade immer auf den Schwächsten herumhackt, ist beschämend.


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