Mein Ausstieg aus dem Arbeitsleben erfolgte durch eine fristlose Kündigung. Es war mir ein schwacher Trost, dass mein ehemaliger Arbeitgeber die meisten seiner Mitarbeiter auf diese Weise entlassen hat. Längst habe ich ihn in den Konkurs getrieben und er wurde mehrfach für sein Verhalten verurteilt. Die Verletzung bleibt.
Obwohl man heute mehr von einem Job, als von einer Arbeit spricht, kommt es unweigerlich, dass der Arbeitnehmer sich mit seiner Firma identifiziert, sich einsetzt und dass eine starke Beziehung zu seiner Firma entsteht. So sollte es auch sein und ein HRM, welche sich nicht nur auf die Personaladministration und die Kosten konzentriert, sollte auch alles tun, um eine Firmenkultur zu unterhalten und die Bindung des Mitarbeiters zu fördern. Sollte – die Realität ist weit davon entfernt.
Ich habe immer gerne gearbeitet und ich kann deshalb kaum verstehen, warum heute so viele Leute behaupten, Arbeit mache krank. Doch die Arbeitswelt scheint sich geändert zu haben, nicht zu letzt wegen dem – fast möchte ich sagen verantwortungslosen - Verhalten der Arbeitgeber. Der Mitarbeiter ist nicht mehr Träger von Know-how und Erbringer einer Leistung, er wurde reduziert auf einen Kostenfaktor, welchen man beliebig verändern kann. Natürlich gehört zum Kostenmanagement eine bessere Rentabilität – mit weniger mehr erreichen. Die Arbeit wird auf weniger Leute verteilt, welche mehr arbeiten. Am Schluss, wenn sie wegen der gestiegenen Sozialkosten und breiter Erfahrung unbequem, oder wie es heisst, zu wenig flexibel werden, ersetzt man sie durch junge Leute, ohne Verdankung und wie in meinem Falle, möglichst fristlos. The «return of investment» wird nicht auf sich warten lassen.
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