19 Januar 2010

Israel


Israel hat ein Problem. Es ist ein Staat, welcher auf dem Boden eines anderen Staates errichtet wurde. Der Ursprung Israels beruht wie alle expansionistischen Staaten auf Unrecht, welches man den ursprünglichen Einwohnern angetan hat. Das praktizierte Friedrich der Grosse, die Vereinigten Staaten, Hitler, Stalin, China, Japan und viele mehr. Solches Tun wurde mit der Zeit akzeptiert und vergessen und das wird auch im Falle Israel so sein. Dieser Staat existiert und hat Anrecht auf Ordnung, Ruhe und Frieden, was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist. Es ist illusorisch bei einem solch kleinen Territorium und unter Berücksichtigung der ständigen Bedrohung durch die Nachbarn, von diesem Staat zu verlangen, lebenswichtige Sicherheitspositionen preiszugeben. Es ist illusorisch zu glauben, die drei Gebiete, Israel, Westbank und Gaza seien jedes für sich überlebensfähig.

Das Problem Israels sind jedoch nicht die Palästinenser. Das Problem ist die Schoah. Der Holocaust ist für Israel eine Selbstbestätigung geworden, er dient zur Opferrolle und erlaubt den moralischen Zeigefinger hochstrecken. Doch als imperialistischer Staat, welcher bereit ist Macht auszuüben, sogar als einziger Staat in der Welt, die Tortur erlaubt und auch sonst in der Wahl seiner Mittel nicht immer unzimperlich ist, kann er sich nicht gleichzeitig als Opfer aufführen. Das bereits Erlebte, die permanenten tätlichen und verbalen Aggressionen der Nachbarn rechtfertigen tatsächlich eine Politik der Härte und der Kompromisslosigkeit. Oslo ist eine komplette Fehlentwicklung, nie werden die beiden Staaten, Israel und Palästina, welches erst noch geteilt ist, nebeneinander existieren können. Der einzige Weg führt über die Integration und das Zusammenleben der feindlichen Brüder. Doch im Moment wurde der andere Weg gewählt, der Abtrennung, der Apartheid, der Unterdrückung der gegenseitigen Aggressionen. Israel ist der Stärkere, der dem Schwächeren regelmässig eine Tracht Prügel verpasst. Das passt jedoch schlecht zu der moralisierenden Opferrolle. Doch leider ist der Holocaust ein zu gutes Geschäft, um als politischer Acker nicht bewirtschaftet zu werden.

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